Viele fragen sich sicher, wie es uns geht und was wir mitbekommen von der Insel Lesvos und den Unruhen an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland.
Zum Einen sind wir von beidem räumlich entfernt, andererseits hören wir direkte Erfahrungsberichte, die wiederspiegeln, wie kritisch es aktuell gerade ist.
Am Sonntag hätten wir fast keinen Sitzplatz in unserer Evangelischen Kirche gefunden, da ein großes Team, was in Lesbos helfen wollte, nun in Athen gestrandet ist.
Bereits vor dem Wochenende haben Organisationen wie EuroRelief, die zu großen Teilen die Organisation im Camp auf Lesvos unterstützt haben, ihre Mitarbeiter vorerst abziehen müssen. Schuld daran sind Angriffe durch radikale Gruppierungen ob Griechisch oder aus dem Ausland. Straßensperren wurden errichtet und Leute von diesen Gruppen kontrolliert, Scheiben wurden eingeschlagen und gedroht, am Wochenende brannte ein Lager einer schweizer NGO. Eine befreundete junge Familie mit 2 kleinen Kindern ist gerade erst auf die Insel gezogen. Sie hatten Angst ihr Transporter könnte beschädigt werden und hatten die ersten Tage dauerhaft die Fensterläden zu, um keine Aufmerksamkeit oder Probleme auf sich zu ziehen. Äußerst schlechte Zeiten für die Kräfte, die hier sind, um den Geflüchteten abseits jeder politischen Diskussion Hilfe und Menschlichkeit zu bringen.
Sabrina unterhielt sich im Anschluß des Gottesdienstes mit der Frau unseres Pastors, sie sagte, wie kritisch für Griechenland vor allem die Grenze zur Turkei ist. Das zeigt sich auch darin, dass das Militär Mitglieder “der Reserve” einberuft. Eine Teamkollegin erzählte uns, dass der Sohn ihrer Vermieterin einen Brief bekommen hat, dass er eingezogen wird. Er war besorgt, was ihn erwartet und was mit seinem aktuellen Job passiert.
Anbei findet ihr ein paar Links zu Artikeln der letzten Tage (manche davon nur in Englisch):